MS Seaventure Teil 2: Auf Premieren-Expedition in das große Island-Abenteuer
In Teil 1 haben wir die Seaventure ausführlich vorgestellt, welche Besonderheiten es bei einer Island-Expedition zu beachten – und vor allem zu erleben – gibt und wer eigentlich Iceland Pro Cruises ist. In Teil 2 geht es nun intensiv an Land, ich tauche in die Bordkulinarik ein und zeige unter anderem zahlreiche Zodiac-Impressionen.
Alle SEAVENTURE-Aufnahmen findest Du hier unter Views of Seaventure.
Island ist groß(artig) und Iceland Pro Cruises bringt dich hin
Im Uhrzeigersinn geht die Inselumrundung weiter und es wird flach. Allerdings nicht das Niveau, sondern das Ziel: Flatey bedeutet übersetzt „flache Insel“ und kaum ein Schiff bekommt die Erlaubnis auf dieser Privatinsel anzulanden. Das Panorama ist einzigartig: Im Hintergrund alpine Berggipfel und auf der Insel selbst eine vielfältige Fauna, die zum Beobachten einlädt.
Herausragend ist der Aufenthalt dann in Husavik: Das Wetter ist nun hochsommerlich bei 18°C mit Sonnenschein pur und bleibt auch fast bis zum Reiseende gut. Anfang Juni wird es hier längst nicht mehr dunkel und so genieße ich beinahe 24/7 die Erlebnisse an Land.
Zum Glück bleibt die Seaventure in Husavik über Nacht im Hafen, denn die Möglichkeiten in der Walbeobachtungshauptstadt Nummer 1 sind schier endlos: Egal ob Wanderung zum See Botnsvatn, Ausflug zum Myvatn See mit seinen Pseudokratern und dem Godafoss-Wasserfall, oder eben eine Walbeobachtung mit 99% Sichtungsgarantie. Ich habe so viele Wale sichten können, dass ich irgendwann aufgehört habe zu zählen – dies so hautnah zu erleben, ist beeindruckend schön.
Der Abendausklang in der nicht untergehend-wollenden Sonne im Thermalbad mit Infinity-Ausblick auf das Meer ist atemberaubend schön und sein Geld wert.
Seydisfjördur bezaubert mit seiner Lage im Fjord und der gemütlichen Ortschaft.
Djupivogur ist das Einfallstor zur Gletscherlagune Jökulsarlon. Bei immer noch bestem Wetter glitzern die Eisberge magisch in der Lagune. Ein Anblick von dem ich mich nur schwer lösen kann – wer hier nicht war, ist selber schuld.
Bevor die Seereise am zehnten Tag in Reykjavik zum Abschluss kommt, geht es noch auf die Westmännerinseln. Auf der Hauptinsel Heimaey lohnt ein Ausflug in das etwas zu blumig umschriebene „Pompeji des Nordens“: Hier lassen von Lava verschüttete Häuser die Urgewalten der Natur erahnen – faszinierend.
Mein persönlicher „Goldener Kreis“ schließt sich wieder in Reykjavik: Am zehnten Reisetag endet die Expeditionskreuzfahrt rund um Island. Doch die Reise ist nicht einfach zu Ende – vor dem Rückflug am Folgetag bleibt noch viel Zeit die Hauptstadt intensiv mit ihrem reichhaltigen Kultur- und Freizeitangebot zu entdecken. Oder eben den Ganztagesausflug „Golden Circle“ zu buchen: Zum Reisefinale warten Höhepunkte wie der Geysir Strokkur, der Gullfoss-Wasserfall und weitere Nationalparks auf die Besucher.
Kleines Schiff – viele Erlebnisse
Ganz klar steht bei den Island-Umrundungen das Land im Fokus der Entdeckungen und nicht das Schiff. Dabei ist der Aufenthalt an Bord keineswegs uninteressant – die Seaventure ist auch ohne klassisches Unterhaltungsprogramm ein echtes Erlebnis an sich.
Die Crew übertrifft sich fast täglich selbst und sorgt für Unterhaltung von morgens bis abends – nicht aufdringlich und sehr charmant: Das Angebot reicht von der Ausflugspräsentation über BBQ am Pool, eine Brückenführung oder eine (kostenlose) Bierverkostung. Es gibt eine kleine, aber sehr unterhaltsame Crew-Show und die Vorträge über Land, Leute und Hintergründe sind stets ebenso informativ, wie spannend.
Nicht zu vergessen ist die Polarkreistaufe nebst Umtrunk auf dem Pooldeck – auch wenn wir de facto nur kurz in arktischen Breiten waren, wurde auch dies stimmungsvoll zelebriert.
Ganz klar ein Highlight des Expeditionsschiffes: Hervorragende Zodiacausfahrten und Anlandungen.
Ich bin beeindruckt was auf einem eher kleinen Kreuzfahrtschiff alles möglich ist, und in welcher Qualität und Hingabe es angeboten wird.
Seaventure Kulinarik – made by SeaChefs
Die renommierte Firma SeaChefs verantwortet die Verpflegung an Bord und dies geschieht auf bekannt hohem Niveau. Chefkoch Jörg Lehmann zaubert mit seinem Team in der kompakten Galley für das einzige Restaurant von früh bis spät Klassiker, wie auch viele Spezialitäten auf den Tisch. Zu jeder Mahlzeit gibt es mindestens eine isländische Besonderheit – egal ob am Buffet oder a la carte.
Der Küchenexperte verrät mir, dass er wetterangepasst kocht und daher im Falle Island´s gerne etwas deftiger kocht. Ein absolutes Highlight unter den Gerichten sind Suppen: Mittags und abends gibt es zwei Suppen zur Auswahl und man ist gut beraten gleich beide zu testen! Die Frische, die Aromen und damit der Geschmack der Suppen sind fabelhaft.
Ebenso großartig ist, dass Hotelmanagerin Julia zwischendurch auf der Reise frischen Fisch für die Küche zukauft. Dies macht die 33-Jährige meist in Isafjördur im Geschäft von Kardi (sprich: „Kauri“). Der End-Fünfziger ist Fischhändler in dritter Generation und versorgt eben nicht nur seine Land-Kunden mit frischem Islandfisch. Julia hat daher gleich 35kg fangfrischen Schellfisch für die Seaventure-Gäste mitgenommen.
Ein wunderbares Angebot bietet Iceland Pro Cruises zusätzlich: An Automaten und an der Bar gibt es neben Marken-Tees, heißer Schokolade und Kaffee auch Kaffee-Spezialitäten wie Espresso oder Cappuccino – rund um die Uhr und ohne Zuzahlung.
Sven Plöger wettert über die Seaventure
In der Hitze der taghellen Nacht Islands tritt der bekannte Meteorologe und TV-Moderator Sven Plöger in der Expedition-Lounge an das Rednerpult. Auf dieser Reise präsentiert er sein geballtes Wissen zu Wetter und Klima in einer Vortragsreihe an Bord. Plöger präsentiert nach wie vor mehrmals monatlich im ARD das Wetter und ist darüber hinaus als gefragter Experte zu allen meteorologischen Belangen auf Vorträgen und Veranstaltungen im Einsatz.
Iceland Pro Cruises hat ihn für diese Reise als zusätzlichen Experten gewinnen können. Wenig verwunderlich, dass der gebürtige Bonner die deutschsprachige Gästeschar in seinen Bann zieht. Mit Heiterkeit und Wortwitz widmet er sich Wetterprognosen ebenso, wie ernsten Themen des Klimawandels. Unvermittelt bezieht er sein Publikum mit in die Vorträge ein und fragt Vorwissen ab – kurzfristig fühle ich mich an meinen Chemielehrer von Einst erinnert, nur eben das Sven Plöger bei weitem unterhaltsamer ist. Im Gespräch verrät Plöger, dass er selbst aktiv versucht dem Klimawandel zu begegnen: Keine Inlandsflüge, wo immer möglich Bahn und ÖPNV fahren, daheim in Ulm erledigt er alles zu Fuß oder mit dem Rad. Wenn es doch mal das Auto sein muss, fährt er elektrisch. In seinem jüngsten Buch zeigt er unter anderem auf diese Weise auf, was jeder einzelne dem Klimawandel entgegensetzen kann. Plöger hat zudem verschiedene Dokumentationen zum Thema Wetter und Klimawandel gemacht, die in meinen Augen sehenswert sind und über einschlägige Mediatheken zu finden sind.
Übrigens: Sven Plöger geht auch 2024 wieder mit der Seaventure auf Reisen und wird seine Zuhörer mit seinem Fachwissen auf einer Grönland-Expedition begeistern können.
SHIPS@SEA Résumé
Wer Island intensiv und fundiert in relativ kurzer Zeit für sich entdecken möchte, findet mit Iceland Pro Cruises den perfekten Anbieter. Bekanntere Orte werden ebenso angelaufen, wie unbekannte „Perlen“ des Landes, die man mit anderen Reedereien nicht erreichen dürfte. Hier hat IPC absolut ein Alleinstellungsmerkmal, das nicht zu unterschätzen ist. Dabei ist die Kombination umfangreicher Landausflugsangebote mit einer Seereise vor den wechselnden Küstenlandschaften grandios.
Die Landausflüge werden sehr fundiert und hochwertig durchgeführt und bewegen sich preislich auf isländischem Durchschnittsniveau, bis leicht darunter. IPC lässt nichts unversucht die Sehenswürdigkeiten an den Küsten per Zodiac-Ausflug zu erkunden, oder eben bis weit in das Landesinnere per Ausflugsfahrt vorzudringen. Wer mag, bekommt an Bord auch einen Mietwagen organisiert und kann auf eigene Faust einen Roadtrip unternehmen – ich habe es einen Tag im Süden Islands ausprobiert und war auch von dieser Option sehr angetan.
Roadtrip: Mit dem Mietwagen über Schotter und Gestein zu einzigartigen
Das Expeditionsteam, wie auch die gesamte Besatzung vom Kellner bis zum Kapitän war äußerst freundlich und den Gästen zugewandt – vom ersten Tag an herrschte eine echte Wohlfühlatmosphäre an Bord der Seaventure. Das Schiff kommt in einem beeindruckenden optischen Zustand daher – man könnte es (fast) für einen Neubau halten, so gut ist es in Schuss.
Obwohl die Seaventure nicht sonderlich groß ist, findet jeder seinen persönlichen Lieblingsplatz an Bord – und wenn es das äußerst bequem-kuschelige Bett auf der Kabine ist. Versprochen.
In der Saison 2023 werden noch fünf Island Umrundungen angeboten, sowie drei Grönland Expeditionsreisen. 2024 wird Island auf sieben neuntägigen Reisen intensiv erkundet und das Grönlandprogramm weiter ausgebaut: sechs Mal geht es dann in die Arktis oder mit zusätzlicher Islandkombination ins „ewige Eis“.
Kontakt: www.icelandprocruises.de oder Telefon: 040/286687160
Werbung: SHIPS@SEA reiste auf Einladung von Iceland Pro Cruises mit Unterstützung der Agentur Will Kommunikation.
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