MS SE-Manon – Zwischen Weihnachtsbaum und Feuerwerk zu Besuch beim Kreuzfahrtdirektor
Alle SE-MANON Aufnahmen findest Du hier unter Views of SE-MANON.
Die nördliche Rheinpromenade Düsseldorfs strahlt Beschaulichkeit aus: Die letzten Geschenke wurden von den Meisten gestern noch daheim ausgewickelt und daher geht es am ersten Arbeitstag „zwischen den Jahren“ an Steiger 4 ruhig zu. Zumindest auf den ersten Blick.
Kaum betrete ich die ansprechende SE Manon mit ihrer tiefblauen Bauchbinde an der Wasserlinie, stehe ich inmitten des geschäftigen Crewtreibens. Und hier ist was los! Von weihnachtlicher Lethargie keine Spur. Ebenso wenig davon, dass die Flusssaison 2022 vor ihrem ultimativen Abschluss steht.
Hochbetrieb zum Jahresausklang
Ich besuche das 1999 gebaute Schiff zwischen den beiden Festtagsreisen. „Weihnachten meets Silvester“ sozusagen. Beide Reisen sind ebenso gut gebucht, wie die gesamte Saison 2022, die sich nun ihrem erfolgreichen Ende nähert. An diesem Passagierwechseltag lässt es sich Kreuzfahrtdirektor Fabian Poth dennoch nicht nehmen, mir sein Schiff vorzustellen. Einmal abgesehen von 14 Gästen, die die beiden aufeinander folgenden Festtagsreisen gebucht haben, treffe ich nur auf die fleißige Crew. Und diese hat gerade wirklich alle Hände voll zu tun. Die Weihnachtsgäste wurde eben verabschiedet und gleich stehen über zehn Dutzend neue reise- und feierwillige Flussentdecker auf dem ausgerollten roten Teppich.
Kein Wunder also, dass überall gesaugt, gewischt, gewaschen und gewienert wird, was das Zeug hält.
Kreuzfahrtdirektor Poth: Mit dem Flussinspektor auf „Ermittlungstour“
Auch Fabian Poth wirbelt an Bord herum – heute wird jede Hand benötigt, um die SE-Manon schnell wieder ablegebereit zu bekommen. Auf meine Nachfrage wo ich ihn treffen kann, muss der freundliche Rezeptionist passen und seinen Kreuzfahrtdirektor beinahe zur Bord-Fahndung ausschreiben – doch da kommt der Allrounder schon lachend um die Ecke. Bevor er sich reichlich Zeit für einen Rundgang nimmt, lassen wir uns in der Panoramalounge nieder.
Der dynamische 28 jährige ist mir aus der Kreuzfahrt-Branche bekannt: Als „Der Flussinspektor“ ist er seit gut 10 Jahren auf zahllosen Flussschiffen der Welt unterwegs und kennt dort beinahe jeden Winkel. Darüber berichtet er vornehmlich auf Instagram (@derflussinspektor) und teilt seinen Entdeckerdrang mit seiner Fangemeinde. Als gelernter Bürokaufmann und Eventmoderator hat er vor sechs Jahren seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und den ersten Fuß als Crewmitglied auf den Fluss gesetzt.
Heute ist er nicht nur als Kreuzfahrtdirektor tätig, sondern zugleich SE-Vertriebsleiter für den gesamten südwestdeutschen Raum. Mich beeindruckt seine engagierte Zielstrebigkeit: Es ist zu merken, dass er für seinen neuen Job brennt und ihn mit Leidenschaft ausübt. Aus Hobby wurde Berufung und schließlich Beruf. Klasse! Heutzutage können Firmen von solchen Mitarbeitern nur träumen. SE-Tours hat sich mit dem „Sherlock Holmes der Flüsse“ einen Mann mit Blick fürs Detail an Bord geholt.
MS SE Manon: Ein Überblick
Der französische Mädchenname Manon bedeutet etwa so viel wie „Meeresmyrrhe“ oder „Meeresstern“. Schauen wir uns diesen Stern einmal an: Vier Decks bietet die Manon und das lichte Zentrum des Schiffes findet sich auf dem Oberdeck an der Rezeption. Gegenüber an Steuerbord findet sich der Arbeitsplatz des Kreuzfahrtdirektors. Ergänzt wird der Bereich um einige Vitrinen mit Bordshop-Artikeln. Wie auf Flussschiffen üblich, befindet sich am Bug des Schiffes die modern eingerichtete Lounge mit ihren großen Fenstern. Mittags wird hier ein kleiner Mittagssnack für den „eiligen Gast“ als Alternative zum Restaurant angeboten. Abends spielt in der Lounge ein Alleinunterhalter auf und sorgt für Kurzweil.
Das Oberdeck bleibt interessant: Am Heck findet sich der helle Spa-Bereich. Ein Whirlpool mit bester Sicht nach draußen wartet ebenso auf Gäste, wie die Auswahl an Fitnessgeräten vor den bodentiefen Fenstern. Wer lieber schwitzt, darf sich in die kleine Sauna begeben – Aussicht exklusive.
Das Beste kommt zum Schluss und so auch auf diesem Deck: Die einladende Bibliothek mit Wohnzimmer-Feeling am Heck lässt einen so manche Bücherseite mit Genuss umblättern. Einen Wehrmutstropfen gibt es: Die Fenster zum Heck sind durch Rollos dauerhaft verschlossen – dahinter befindet sich der Außenbereich des Crew-Decks.
Das Sonnendeck steht den Gästen beinahe über die gesamte Schiffslänge zum Verweilen und Erholen offen. Neben einem Großfigurenschachspiel entdecke ich mein Highlight der SE-Manon: Mit knapp 9m x 5m Größe, ist der für ein Flussschiff äußerst große Pool eine echte Besonderheit. Das dieser kurz vor Silvester nicht in Betrieb ist, überrascht nicht. Obwohl: Das sonnige Düsseldorf beschert uns zum Jahreswechsel Temperaturen jenseits der 10 Grad-Marke. Plus versteht sich…
Auf dem Mitteldeck gibt es lediglich einen weiteren Bereich von jedermanns Interesse: Das namenlose Restaurant bietet Platz für alle Gäste in einer Tischzeit. Bei einer ausgebuchten Reise wird es hier allerdings etwas beengter zugehen. Dafür verspricht die pfiffige Raumaufteilung, durch den, in das Restaurant reichenden Treppenabgang, für eine angenehme, gedämpfte Akustik.
Die Kabinenauswahl – alles eine Frage der Sicht
Im Gegensatz zu manch anderem Schiff, fällt die Auswahl übersichtlich aus. Es gibt auf drei Decks drei verschiedene Kabinenkategorien. Die einfachsten Kabinen liegen unten auf dem Hauptdeck und verfügen jeweils über ein schmales Fenster. Die Kabinen auf dem Mitteldeck bieten dagegen große Panoramafenster. Auf dem Oberdeck sind die Kabinen mit französischen Balkonen versehen: Die bodentiefen Fenster lassen sich öffnen. Von diesen Unterschieden einmal abgesehen, sind alle Kabinen mehr oder weniger einheitlich und etwa 14m2 groß. Wer (Einrichtungs-)Wunder in den Kabinen erwartet, wird enttäuscht. Davon einmal abgesehen erfüllen die Kabinen aller Kategorien sehr zufriedenstellend ihren Zweck. Wer das erwartet, wird zufrieden sein.
SE-Tours: Von der Küste auf die Flüsse
Seit 1993 ist SE Tours auf den Flüssen Europas unterwegs und seit 2009 unter dem heutigen Namen. Der Name leitet sich von seinem damaligen Gründer und Geschäftsführer Hans-Georg Setzer ab. Während die Firmenzentrale im maritimen Bremerhaven beheimatet ist, kreuzt die Flotte mit buntem Programm im Binnenland umher. So auch in der kommenden Saison 2023: Neben klassischen Reisen in allen Facetten auf Rhein und Donau, nebst Nebenflüssen, bietet SE-Tours auch ein „SEhr“ aktives Reiseprogramm an. „Rad & Schiff“ lautet die Losung für alle Aktivurlauber mit Hang zum Drahtesel. Letzterer ist inzwischen elektrifiziert: Die Bike-Flotten auf den Schiffen bestehen unter anderem aus modernen E-Bikes deutscher Produktion. So kann auch im kommenden Jahr zum 30-jährigen Firmenjubiläum nach Herzenslust der Flussschiffkomfort mit Fahrradaktivitäten kombiniert werden. Das bunte Angebot reicht von Touren in Deutschland, über Polen und Frankreich bis in den Süden Kroatiens. Neben SE-Manon ist unter anderem auch das klassische Flussschiff OLYMPIA für den Aktiv-Veranstalter unterwegs.
SHIPS@SEA Résumé
Das Mittelklasseschiff macht einen durchweg einladenden Eindruck. Ganz klar: An Bord steht die Reise im Vordergrund und nicht das Schiff. Die Gemütlichkeit der öffentlichen Räumlichkeiten, gepaart mit der offenkundigen Herzlichkeit seiner Besatzung, verleihen MS SE-Manon ihren Stil. Mein Highlight an Bord bleibt der Sonnendeck-Pool. Wer möchte sich hier nicht einmal treiben lassen und gleichzeitig die schönsten europäischen Flussreviere entdecken? Im nächsten Sonnen-Sommer ganz gewiss.
Werbung: SHIPS@SEA besuchte MS SE Manon auf Einladung von SE Tours.
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