MS Sirena – elegantes Oceania-Schiff auf hanseatischem Kurs
Alle Sirena Aufnahmen findest Du hier unter Views of Sirena.
Die Heimat ist die Heimat und bleibt die Heimat. Wer wird das schon anders sehen? Ich freue mich daher ganz besonders Kurs gen Norden – genauer: Travemünde – zu setzen.
… ein Hingucker: MS Sirena
Travemünde bietet neben seinem langem Strand, der gelungenen Promenade und dem gegenüberliegenden Priwall, verschiedene Attraktionen an. Neben Erholung am Wasser oder Genuss in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants gibt es auch vielseitige Aktivitäten: Wie wäre es mit einem Besuch auf Deutschlands ältestem Leuchtturm, der Sandskulpturen-Ausstellung oder einem Bummel durch den Yachthafen? Oder lieber ein Besuch auf der historischen Viermastbark Passat oder im Ostseeaquarium? Oder, oder, oder… In meiner alten Heimat gibt es genug zu erleben. Der geschäftige Hafen präsentiert zusätzlich einen regen Schiffsverkehr (fast) zum Anfassen. Kann es Schöneres geben?
Am Ostpreussenkai gibt sich Oceania Cruises mit MS Sirena die Ehre und legt beinahe vor meiner „früheren Haustüre“ an. Gleichzeitig ist dieser Schiffsbesuch das Saisonfinale 2022 für Kreuzfahrtschiffe in Travemünde; für SHIPS@SEA gehe ich an Bord des kleinen und zugleich exklusiven Kreuzfahrtschiffes: Boarding! Kommt mit in die edle, schwimmende Welt Oceania´s.
MS Sirena – ein Überblick
1999 in Frankreich gebaut, begann das Schiff seine Karriere zunächst bei Renaissance Cruises. Nachdem die Firma in Konkurs ging, übernahm Princess Cruises das Schiff. 2016 kommt es zum Wechsel in die Oceania Flotte. MS Sirena erhält ihren heutigen Namen und wird für 40 Millionen Dollar umgebaut und modernisiert. Seither kreuzt das gut 30.000 BRZ große und 181m lange Edelkreuzfahrtschiff mit knapp 700 Gästen über alle Meere. Flaggenstaat der wendigen Sirena sind die Marshall Islands. Hand aufs Herz: Weißt Du ad hoc, wo sich diese befinden? Ich muss erst kurz nachdenken und dann dämmert es mir wieder. Auf halbem Wege zwischen Hawaii und Papua Neuguinea befindet sich eines der kleinsten Länder der Welt – lediglich 53.000 Menschen leben auf der Inselgruppe, die kaum mehr als 2m aus dem Meer herausragt und geografisch zu Mikronesien zählt.
Doch zurück zur schwimmenden Botschafterin der Inselrepublik: Neun Passagierdecks bietet die Sirena, wovon fünf die Kabinen und Suiten beherbergen. Es gibt 15 unterschiedliche Kategorien – die meisten Kabinen verfügen über einen Balkon mit Meerblick versteht sich. Von den exklusiven Ownerssuiten mit 93m2 Fläche, Terrasse und Butler Service nebst wunderbarem Blick aufs Wasser am Heck, bis zur verhältnismäßig bescheidenen Innenkabine auf 15m2, wird alles angeboten, was man sich nur wünscht.
Zuhause auf hoher See
Nach dem großen Umbau 2016, als MS Sirena in die Oceaniaflotte kam, wurde im Jahre 2019 erneut in das „Next Gen“ Flottenprogramm investiert. Das fällt mir insbesondere in den Suiten und Kabinen auf: Die Farb- und Materialwahl ist optisch und haptisch sehr gelungen. Mir gefällt jede Kabinenkategorie. Lediglich bei den Standardaussenkabinen empfinde ich die Fenster als unterdimensioniert, aber sei es drum – rausschauen kann man allemal. Die Suiten und Kabinen – ich habe mir fünf verschiedene Kategorien angeschaut – sind behaglich, wohnlich, wunderbar. Hier möchte man bleiben.
Einen besonders hohen Stellenwert hat das Speisen an Bord: „Großes Kino“ im Grand Dining Room auf Deck 5 ist eher eine Untertreibung. Oceania Cruises selbst spricht von „The Finest Cuisine at Sea“. SHIPS@SEA wiederrum kommt in den Genuss, die Speisen an Bord zu probieren. Nach vier ausgezeichneten Gängen des sogenannten Gala Luncheon plus Petits Four im überaus eleganten Grand Ding Room stelle ich fest, dass das Reederei-Credo keine Übertreibung ist. Nicht nur optisch, aber vor allem auch geschmacklich übertrifft sich die Küche selbst. Dieser kulinarische Ausflug zur Mittagszeit „made my day“. Viel gelungener kann ich mir nicht vorstellen zu speisen – und dann noch auf so einem Schiff. Wunderbar! Your World – Your Way – der Reederei-Slogan trifft es auf den Punkt.
Gemütlichkeit aller Orten
Mein Weg führt mich nun weiter über Deck 5. Neben ansprechend-eleganten Shops, befindet sich hier das kleine Casino und die Showlounge mit Tanzfläche vorn am Bug. Außerdem gibt es die Martinis Bar und Barista´s Grand Bar. Diese Bar versprüht – wie alle anderen, öffentlichen Bereiche an Bord – wahre Gemütlichkeit und gediegene Ruhe. 24/7 verfügbar sind zudem Tee, Kaffee, Wasser und Saft. Zusätzlich gibt es zu bestimmten Zeiten kleine Snacks und Häppchen zur Selbstbedienung. Dieses Angebot ist selbstverständlich im Reisepreis inkludiert und wiederholt sich unter anderem auch in der Horizons Lounge auf Deck 10.
Kulinarisch geht es weiter auf Deck 9: Das Terrace Café am Heck ist „the place to be“. Hier sitzt man vortrefflich auf der Außendeckterrasse und genießt neben den Speisen die Aussicht unter freiem Himmel. Und schon wieder: Wunderbar! Nicht weit entfernt in Schornsteinnähe befindet sich der Waves Grill. Dieser ist die beste Anlaufstelle für frische Burger und Co, die das Wort „Fastfood“ qualitativ nicht verdienen. Hmmm, lecker.
Weiter Richtung Bug finde ich den Poolbereich mit seinen SEHR bequem gepolsterten Sonnenliegen und der dazugehörigen Waves-Bar. Im Bugbereich gelegen bietet das Aquamar-Spa und Gym Erholung und Schwitzen mit Aussicht an. Der großzügige Bereich wird abgerundet durch einen weiteren Open-Air-Whirlpool nebst Sonnenliegen mit Blick über das Vorschiff.
Ein Deck hinauf gibt es weitere Restaurant-Optionen: Das Red Ginger und Tuscan Steak-Restaurant sind hochklassige Spezialitäten-Restaurationen, die ebenfalls im Reisepreis inkludiert sind. Wenig überraschend geht es hier thematisch um exquisite Fleischgenüsse, bzw. im Red Ginger um einen Ausflug in das Speisenangebot Asiens. In einem gelungenen Ambiente werden die jeweiligen Spezialitäten serviert. Chapeau und Wunderbar Teil Drei!
Lieblingsplatz an Bord
An den Schornstein schmiegt sich die Library im Kaminzimmer-Stil an. Hier darf der Reisende sich aus einer umfangreichen, gut sortierten Bibliothek bedienen und in den ledernen Ohrensesseln versinken. Ganz vorn auf gleichem Deck finde ich dann meinen Lieblingsplatz: die Horizons Lounge mit Bar. In heller, gemütlicher Atmosphäre und Ruhe genieße ich die Aussicht auf meine alte Heimat und kann mir gut vorstellen, wie schön man hier sitzen, abschalten und über die Meere gleiten kann.
Wer es etwas aktiver mag, geht nach ganz vorne und nach ganz oben: Deck 11 ist die Adresse für Shuffleboard und Golf Putting Green.
Große Reisen mit kleinem Schiff
Auf sogenannte Grand Voyages schickt Oceania Cruises ihre kleinen Schiffseinheiten wie die Insignia – ein Schwesterschiff der Sirena. Diese Kreuzfahrten dauern zwischen 50 und 111 Tagen. Aber auch Weltreisen mit 180 Tagen Dauer werden angeboten. Auf allen Reisen steht das intensive Erlebnis an Land im Mittelpunkt. Dazu gehören ausgedehnte Ausflüge die teilweise bis weit ins Landesinnere reichen, oder Ziele, die nur selten angelaufen werden wie die entlegende Südatlantikinsel Tristan da Cunha. Diese Reisen sind für die Saison 2024/25 jüngst in den Verkauf gegangen und sind laut Reederei bereits jetzt überaus stark gebucht.
Das Bordleben
Ein Blick in das Tagesprogramm bestätigt den Eindruck auf und im Schiff. Es geht unaufgeregt zu bei Oceania. Chic ja, aber nicht overdressed. Unterhaltsam ja, aber nicht aufdringlich.
Die Reise ist der Mittelpunkt. Auf Ziele und Routing legt Oceania Cruises großen Wert – dazu passt die Größe der Schiffe. Es sind bei weitem keine Mega-Liner und von diesem Markt möchte man sich ganz bewusst abgrenzen. Neben den Zielen, steht der Genuss an Bord im Mittelpunkt des Konzeptes. Die Küche versteht wie erwähnt ihr Handwerk – ein Umstand der mir auch von Oceania-Cruisern bestätigt wurde.
Wer möchte, findet natürlich dennoch Unterhaltung an Bord: es gibt verschiedene Live-Musik Angebote, kleinere Abendshows, Sport-Wettkämpfe oder weitere Kursangebote je nach Reiselänge.
SHIPS@SEA Résumé
Ein Tagesbesuch an Bord eines Schiffes ersetzt noch keine Reiseerfahrung – keine Frage. Aber der erste Eindruck sitzt und ist durchweg positiv. Dem knapp 25 Jahre alten Schiff sieht man sein Alter nirgends an; der Gesamtzustand ist exzellent: Oceania kümmert sich um seine Schiffe bis ins Detail. Nicht ganz schlüssig konzipiert sind für mich teilweise die Bodenbelege an Deck: auf der Außenpromenade sind es Holzimitate und auf weiteren Außendeckbereichen gar einfach blau lackierte Stahlplatten. Das stört ein wenig den durchweg stimmigen Gesamteindruck des Schiffes – aber auch nur hier.
Oceania Cruises ist Genuss pur auf hoher See im kleinen Kreise. Maximal rund 650 Passagiere gehen mit MS Sirena auf Reisen und werden von einer sehr aufmerksamen Crew betreut. Die Freundlichkeit der Besatzung ist spürbar warmherzig und erscheint mir nicht nur geschäftsmäßig aufgesetzt. Oceania´s Sirena versprüht diese gewisse Heimeligkeit, die in mir ein Wohlfühlgefühl auslöst. Tatsächlich fällt es mir schwer, nach einigen Stunden und nach dem erstklassigen Essen wieder von Bord gehen zu müssen. Mit einem Stückchen „Finest Cuisine at Sea“ im Bauch gehe ich dennoch wieder an Land – zusätzlich mit der Gewissheit bestimmt einmal wieder zu kommen. Dann bleibe ich länger an Bord und gehe sehr gerne mit auf „große Fahrt“.
Werbung: SHIPS@SEA besuchte MS Sirena auf Einladung von Oceania Cruises mit hervorragender Unterstützung und Organisation der noblecom-Agentur als General Sales Agent für den deutschsprachigen Markt.
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