SY SEA STAR – aktive Seychellen-Kreuzfahrt unter weißen Segeln
Alle SEA STAR Aufnahmen findest Du hier unter Views of Sea Star.
Wie wäre es mit einer Reise in eine andere Welt? In diesen bewegten Zeiten? Es klingt ebenso verlockend, wie das veröffentlichte Programm von Silhouette Cruises. Dafür nehmen wir gerne einen Langstreckenflug in Kauf und kommen nach 10 Stunden Flugzeit frühmorgens auf dem Inselarchipel der Seychellen an. „Seychelles – another world“, der Inselstaat bewirbt seine „andere Welt“ selbstsicher – und er darf dies auch tun, wie wir in den folgenden Tagen feststellen.
Im Hafen von Victoria liegt für uns das jüngste Segelkreuzfahrtschiff der Reederei bereit: Die 9-köpfige Besatzung der SY Sea Star begrüßt uns und die weiteren Passagiere am Heck, wo wir das Schiff nach einer Mini-Tenderfahrt betreten. Die aktuelle geopolitische Lage, hat die Zahl der Gäste dahinschmelzen lassen: kurzfristig sind 10 Gäste nicht angereist und wir sind lediglich zu acht.
Reisen mit Silhouette ist persönlich, zugewandt, informell und vor allem eines: herzlich. Die Besatzung kommt vornehmlich von den Inseln; nur zwei Crewmitglieder kommen aus Israel und den Philippinen. Eines eint sie alle: die gute Laune. Alle lachen, singen und tanzen barfuß(!) über das Schiff. Die gute Stimmung ist ansteckend und so sind wir trotz Jetlag alsbald ebenso beschwingt.
Kein Thema: COVID
Während Lachen und Leichtigkeit offensichtlich zur DNA an Bord gehören, bleibt die Pandemie an Land zurück. Es gibt einige allgemeine Verhaltenshinweise diesbezüglich – mehr nicht. Keine Test´s, kein Temperaturmessen, keine Impfpflicht, keine Fragebögen und keine Masken.
Anders sieht es an Land aus: Auf den Seychellen soll jeder eine Maske tragen. Fast immer, mit Ausnahme am Strand. Zuwiderhandlungen stehen gar unter Strafe. Dennoch: bei weitem nicht alle Seychellios halten sich daran und nichts passiert. „Überraschenderweise“ bleiben auch Crew und Gäste an Bord gesund und munter und dürfen das Leben genießen, wie es eh´und je an Bord eines Schiffes war.
Wellenauftakt
Randy ist unser Skipper – „Captain“ hört er nicht so gerne – und so ist er es, der uns das Briefing zur Reise und Sicherheit an Bord gibt. Der 32 jährige macht einen souverän-erfahrenen Eindruck und ist zugleich der jüngste Skipper in der Silhouette Cruises-Flotte.
Kurze Zeit später werden die Leinen im Hafen von Victoria gelöst und die Besatzung manövriert die SEA STAR an den Insel-Fähren vorbei auf die offene See. Kaum haben wir diese erreicht, reißt der bis dahin bewölkte Himmel auf und wir haben es mit Sonne und bewegter See zu tun. Die erste Etappe gen Curieuse Island ist die Längste der Reise und wir dürfen uns sogleich gut festhalten: die Rollbewegungen sind ordentlich und so manche Welle schlägt hörbar gegen den Rumpf.
Abtauchen mit Schildkröten
Den ersten Ankerplatz erreichen wir am späten Nachmittag zwischen Praslin und Curieuse Island. Die unbewohnte Insel Curieuse ist berühmt für ihr Schildkrötenreservat und die ehemalige Lepra-Kolonie. Über 100 jährige Schildkröten laufen behäbig frei auf der Insel umher und lassen sich äußerst gerne füttern.
Ihre schwimmenden Artgenossen sehen wir beim Tauchen unter Wasser wieder: sie sind deutlich flinker unterwegs und rasch wieder verschwunden.
Das erste Abendessen wird „Al Fresco“ am Heck serviert. Lecker ist der gegrillte „Red Snapper“ – in Acht nehmen muß man sich vor einer unscheinbaren, aber ultra scharfen Soße: die kreolische Küche ist bekannt für ihre Würze.
SY Sea Star – die Kreuzfahrt-Yacht
Die Ausstattung der Sea Star ist schnell zusammengefasst: Auf dem Lower-Deck finden sich alle neun Gästekabinen für die bis zu 20 Passagiere. Alle Kabinen sind klimatisiert und verfügen über eigene Bäder – ausnahmslos mit Bullauge in der Kabine und über der Toilette – ein echter Hingucker und nicht alltäglich. Die Kabinen sind für eine einwöchige Reise ausreichend groß und zweckmäßig eingerichtet, verfügen allerdings über wenig Stauraum. Der maritime Segelyacht-Stil setzt sich mit viel Holz auf dem Main-Deck, welches man über eine Mini-Promenade umrunden kann, nahtlos fort. Im Bug befindet sich der Salon, der gleichzeitig als (Schlechtwetter-)Restaurant dient.
Cabin 6 Cabin 6 bathroom with a view Salon / Restaurant Outside promenade
Mittschiffs schließt sich die kleine Galley von „Chef“ Francis an. Er zaubert morgens, mittags und abends landestypische und internationale Gerichte auf die Teller der Gäste. Richtung Heck gibt es die 24/7 Kaffee- und Teestation mit Schiffsbar und Sitzgelegenheiten. „Help yourself“ ist hier das gern gesehene Motto, wenn niemand der Crew zugegen ist: auf einem Blatt Papier notiert man die konsumierten Getränke ganz einfach selbst. Vertrauen ist an Bord selbstverständlich. Ein Umstand der auch für die Kabinen gilt, da keine Kabinenschlüssel ausgehändigt werden.
Unter Sonnensegeln am Heck befindet sich ein großer Tisch für das Outdoor-Dinieren und dahinter die kleine, über Treppen erreichbare, Marina für die Wassersportaktivitäten. Die „Fly Bridge“ nebst Sonnenliegeflächen befindet sich oberhalb der Aufbauten mittschiffs zwischen den drei Masten der Sea Star. Ein tolles Panorama bietet sich über den vollständig begehbaren Bugbereich. Unser Lieblingsplatz befindet sich – das wird schnell klar – im Bugspriet. Was für eine Aussicht, wenn man sitzend über dem Meer durch die Gischt pflügt. Ein einmaliges Vergnügen!
Das rund zwanzig Jahre alte Schiff ist gut gepflegt, wenngleich man an ein paar Stellen das Alter bemerkt, wie zum Beispiel in den Bädern oder an Teilen der Schiffseinrichtung. Nicht so glücklich ist der unter Deck zeitweise vorhandene Ölgeruch: trotz gut arbeitender Klimaanlage war dieser besonders zu Reisebeginn präsent. Insgesamt ist SY Sea Star ein gemütlich-maritimes Segelkreuzfahrtschiff mit Charme und bestens für ihr Einsatzgebiet geeignet.
Nächster Stop: Traum-Insel
Nach einem ersten Tauchtrip des Tages mit anschließendem Frühstück nehmen wir den Anker auf gen La Digue. Es ist ein aktiver Landgang: Mit dem Fahrrad strampeln wir die Küste entlang nach Süden und besuchen den Naturpark L´Union Estate mit seinem Bilderbuch-Strand Anse Source D´Argent. Die Fahrt mit dem Rad: ein Traum. Auf dem Weg dorthin passieren wir Vanille Plantagen und der so typische Geruch liegt ganz wunderbar in der Luft. Hmmmm. Dann der Strand & das Wasser: traumhaft und fast menschenleer. Die nächste Strecke zu den Stränden Grande Anse und Petit Anse: wunderschön grün und hügelig. Die Strände: feinsandig und wellenbrechend. Beinahe ist man hier ganz für sich allein und hat das schönste Panorama, was man sich nur vorstellen kann. La Digue ist ein absoluter Traum-Tipp und ein „must-see“.
Am späten Nachmittag erfolgt die wellenreitende Weiterfahrt nach Ave Maria Island für einen Schwimmstopp auf Reede. Beim Schnorcheln wird deutlich, was uns die Sea Star – Tauchlehrer bereits erzählt haben: fast alle Korallen sind abgestorben. Das Wasser ist mit konstant 30°C über die Jahre einfach zu warm geworden. Der Meeresboden sieht daher traurig aus. Erfreulich dagegen ist die Unterwasserfauna: viele bunte Fische, Rochen und sogar Oktopusse sind zu beobachten. Übrigens: unsere tauchenden Mitreisenden haben mehrfach Haie gesichtet und diese sind hier auch üblich. Angeblich sind sie ganz harmlos – etwas misstrauisch sind wir nun aber doch.
Der kurze Trip in den Sonnenuntergang führt uns zum Reedeplatz im Norden Praslin´s. Ein wunderbares Farbenspiel zum Sonnenuntergang erwartet uns – der Neumond ist als Zaungast dabei.
Nächtliche Hektik an Deck
Die Frischwasservorräte an Bord müssen aufgefüllt werden und daher ist es notwendig Wasser zu bunkern. Die Aktion bei Dunkelheit auf Reede sorgt für gespannte Zuschauer an Deck: Mit dem Beiboot wird die Sea Star an vier Bojen fest vertäut und anschließend sollen unsere beiden Tauchlehrer eine von Land kommende, unter Wasser befindliche Süsswasserleitung an die Sea Star anschließen. Die ambitionierte Aktion wird schließlich doch abgebrochen – zu groß ist der nächtliche Aufwand. Das Auftanken der bis 12.000 Liter wird auf den folgenden Morgen vertagt und bei Tageslicht routiniert durchgeführt. Was es nicht alles gibt auf hoher See.
Vallée de Mai & Coco del Mer
Mit einem frühen Frühstück auf der Sea Star – Heckterrasse starten wir in einen weiteren, aktiven Tag: Ein organisierter Ausflug führt uns in den Praslin National Park „Valée de Mai“. In diesem einzigartigen UNESCO-Reservat sind unter anderem die beeindruckenden Coco de Mer Seychellenpalmen zu finden. Ihren Namen verdankt die Palme ihrem Fundort: vor vielen Jahrhunderten wurden die markanten Palmenfrüchte im Meer gefunden, bevor man ihren Ursprungsort überhaupt kannte. Nach einer fantastischen Führung durch den grünen Inseldschungel tauchen wir in das Strandleben von Cote D´Or im Norden ein.
Der Nachmittag steht im Zeichen des Wassersports: ausgedehntes kajaken, schwimmen, schnorcheln und tauchen werden von Bord aus angeboten und von allen Gästen intensiv genutzt. Wir probieren außerdem Stand-Up-Paddeln aus – ganz schön wackelig, aber es macht viel Spaß immer wieder in das warme Wasser zu fallen. Sehr zur Freude von Skipper Randy der alle Aktivitäten stets gut im Blick hat.
Obwohl die Sea Star heute ihren Reedeplatz nicht verlassen hat, ist es ein sehr erlebnisreicher Kreuzfahrttag gewesen.
Booby – Tauchen & Aride-Vögel
„Anker auf“ heißt es in der Früh: bei Sonnenaufgang nehmen wir Kurs auf Booby Island und lassen uns für die 3NM kurze Strecke gut durchschaukeln. Wer sich aus den Betten traut, hat die Chance in die Unterwasserwelt abzutauchen. Das Frühstück wird auf dem Weg nach Aride serviert: wie bisher jede Mahlzeit draußen am Heck. Besser kann man Genuß und Seefahrt auf den Seychellen nicht vereinen. Das Naturreservat Aride lockt mit der größten Vogelkolonie des Inselstaates. Nicht weniger als fünf Arten sind hier endemisch – ein lehrreicher Wanderpfad zeigt uns Flora und Fauna der Insel. Viele Tiere sind hautnah zu beobachten, wie der Seychelles Skink Gecko, die Arnolds Riesenschildkröte oder der Red-Tailed Tropicbird.
We are sailing
Ihre Segel-Qualitäten spielt die Sea Star auf den etwas längeren Etappen aus. Lässt der Wind es zu, werden die Segel ganz oder teilweise gesetzt. Die Silhouette der Segelyacht sieht dann besonders attraktiv aus. Während unserer Reise werden die Segel vier Mal gesetzt: dies macht die Decks-Crew in erstaunlicher Geschwindigkeit von Hand mit Hilfe einer Winde. Unter den geblähten Segeln, inmitten des Inselparadieses, zu sitzen macht die Kreuzfahrt sehr besonders und wir fühlen uns an Bord so richtig angekommen.
Schatten im Paradies
Zumindest einen Tag müssen wir diese Woche auf die Sonne verzichten: Regenschauer und bewölkter Himmel bestimmen den Tag für unseren Ausflug auf die Privatinsel Grand Soeur. Riesenschildkröten in subtropischer Vegetation, ein Schnorchelausflug vor der Inselküste und Brandungsbaden vor der wellenreichen Nordküste entschädigen problemlos für den überwiegend schattigen Tag.
Crew @ work
Wie aufwendig es ist, ein Schiff zu warten und dienstbereit zu halten, haben wir beim Wasser bunkern auf Reede erlebt. Da die Sea Star beinahe ausschließlich auf Reede ist, müssen auch alle anderen Dinge auf See erledigt werden: kleinere bis mittlere Reparaturen, Ersatzteilversorgung, Müllentsorgung, Gepäck- und Proviantverladung, sowie weitere Wartungsarbeiten und zahllose Dinghi-Fahrten.
Die interessierten Gäste sind immer eingeladen Fragen zu stellen und der Besatzung ohne Berührungsängste über die Schulter zu schauen. Wer möchte, ist hautnah an Bord dabei.
Die Crew ist gut beschäftigt, aber immer für die Passagiere da: mit bester Laune. Ausnahmslos. Manchmal sammeln sogar magische Hände der Crew die auf der Reling getrocknete Badebekleidung der Gäste ein, bevor ein kurzer Regenschauer diese wieder nass macht.
Fazit
Mit Silhouette Cruises´ Sea Star kann man für eine Woche auf den Seychellen die Zeit vergessen und sich zwischen Trauminseln treiben lassen: neun Inseln haben wir besucht und jeweils sehr unterschiedlich – vielfältig kennengelernt. Das solide Segelkreuzfahrtschiff überzeugt mit seiner äußerst freundlich-hilfsbereiten Besatzung, die gewillt ist, den Wünschen der Gäste entgegen zu kommen. Taucher, Wassersportler, Strandliebhaber und Honeymooner kommen dabei voll auf ihre Kosten. Der Gästemix ist bunt: Amerikaner, Europäer, Afrikaner und sogar Australier werden regelmäßig an Bord begrüßt. Die 1997 gegründete Reederei versteht es Segelromantik mit Moderne zu verbinden, ohne dabei zu exklusiv zu sein. Im Gegenteil: die Gäste kommen als Reisende und gehen als Teil der Silhouette-Familie. Warmherziger und entspannter kann eine Kreuzfahrt kaum sein – das steht für uns nach dieser großartigen Sea Star- Woche fest. Seychellen eben: „another world“.
WERBUNG: SHIPS@SEA reiste auf Einladung von Silhouette Cruises, sowie mit Unterstützung der wunderbaren Sea Star-Crew, des Seychelles Tourist Board und der Agentur Will Kommunikation.
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