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Havila Foodstories – eine Könner-Küche für nordische Genießer

Alle Aufnahmen von Havila Polaris findest Du unter Views of Havila Polaris.

Wer reist nicht gerne mit dem Schiff, steuert dabei die schönsten Ziele des Planeten an und kann sich zudem täglich über wunderbare, kulinarische Genüsse freuen? Ich gehöre definitiv zum Kreise dieser „genusssüchtigen Seefahrer“ und habe mich auf eine kulinarische Entdeckungsreise nach Norwegen aufgemacht.

Havila Voyages bereist seit 2022 die norwegische Küste im Rahmen der weltbekannten Postschiffroute ab und bis Bergen. Allein die Reiseroute ist ein Sehnsuchtsziel für jährlich abertausende von Touristen und inzwischen (leider) kein Geheimtipp mehr. Unter anderem mit MS Havila Castor und MS Havila Polaris konnte ich auf Entdeckungstour gehen und dabei neues, wie bewährtes auf See und Land entdecken.

„Velbekomme!“ Havila geht neue kulinarische Wege

Vorweg sei geschickt, dass sich das Verpflegungskonzept an Bord der Havila-Flotte deutlich von dem anderer (Kreuzfahrt-)Schiffe unterscheidet und zumindest auf den ersten Blick komplex wirkt. SHIPS@SEA hat sich daher während einer 12-tägigen Reise die Besonderheiten des Konzeptes genauer angeschaut: Auf geht´s zu Tisch in den hohen Norden!

Good to know: Die Basics an Bord

Über allem steht, dass das Konzept auf allen Havila-Schiffen gleich angewendet wird, da die Schiffe baugleich sind und über die gleichen Restaurants verfügen. Außerdem hat sich Havila Kystruten in besonderem Maße der Nachhaltigkeit verschrieben, was zur Folge hat, dass man den Lebensmittelabfall pro Gast und Tag auf 75 Gramm begrenzen möchte. Nach eigenen Angaben konnte dieses Ziel sogar bereits jetzt schon deutlich unterschritten werden. In diesem Zusammenhang kommt ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes zum Tragen: Es gibt keinerlei(!) Buffet – auch nicht zum Frühstück. Klingt ungewöhnlich? Ist ungewöhnlich! Funktioniert aber beeindruckend gut und lecker – dazu unten mehr.

Die Havila-Schiffe verfügen über die Havblikk- und Havbris-Bar, das Havly Café, sowie über das Hauptrestaurant Havrand, welches um das intime Spezialitäten-Outlet Hildring Fine Dining ergänzt wird.

Bereits bei der Buchung sollte man sich Gedanken machen, welche Verpflegungsoptionen man buchen möchte: Für die „Kreuzfahrtgäste“ wird in der Regel nur „Vollpension“ in Frage kommen; doch Teilstreckengäste (auch mit Kabine) haben die Möglichkeit ohne vorab gebuchte Verpflegung zu reisen. In letzterem Fall müssen alle Speisen – wie an Land auch – separat bezahlt werden.

Ausgehend von der wahrscheinlich gewählten Option „Vollpension“, ist folgendes inkludiert:
Das Frühstück im „Havrand“ mit der Standardkarte und das Mittagessen (mittags gibt es nur die „Standardkarte“). Von jeder gewählten Speise bekommt man eine kleine Portion und kann beliebig nachbestellen. Zum Abendessen im „Havrand“ erhält man aus der Standardkarte drei Gänge in gewohnter Restaurant-Größe. Zu allen Mahlzeiten ist stilles Wasser am Platz inklusive – ebenso Tee und Kaffee. Morgens wird außerdem kostenlos der Standard-Orangensaft von akzeptabler Qualität ausgeschenkt.

Wenn ich von „Standard“ spreche, erkennt man, dass es noch eine weitere Option gibt:

Das Gold-Paket. Ein Bestandteil des Upgrades ist es, morgens und abends nach Belieben von einer Zusatzkarte zu bestellen, die viele weitere Köstlichkeiten beinhaltet und nach meinem Empfinden alleine wegen der großen Auswahl sehr zu empfehlen ist. So gibt es auch köstlich, frisch gepresste Orangen- und Apfelsäfte, die ich sehr empfehle.

Doch auch wer das Gold-Paket nicht gebucht hat, kann sich den goldenen Genüssen hingeben: Jede Speise wird dann separat berechnet und kostet zwischen etwa 100NOK (bspw. ein köstliches Frühstückstoast) und 150NOK (allabendlich die beste Flusskrebssuppe die ich je essen durfte).

Unbedingt anzumerken ist, dass die Qualität der Speisen insgesamt überdurchschnittlich hoch ist. Nach meinem Empfinden sind besonders die Suppen und Fischgerichte von allerhöchster Güte.

Eine weitere Besonderheit im Verpflegungskonzept ist der zeitliche Ablauf: Da alle Speisen am Platz serviert werden, muß auch jeder Gast einen Platz im Restaurant haben. Da das Havrand nicht alle Gäste gleichzeitig beherbergen kann, müssen sich die Gäste nach dem Check-In ein festes Zeitfenster auswählen, was einem nach Verfügbarkeit gewährt wird.

Wichtig hierbei: Es gibt sechs verschiedene „Essensslots“, die jeweils feste Zeiten für alle drei Mahlzeiten während der Kreuzfahrt beinhalten. Wer früh frühstückt, isst auch mittags und abends früh und anders herum. Darüber sollte man sich vor der Reise Gedanken machen, um sich hinterher nicht zu ärgern. Grundsätzlich ist der Oberkellner sehr bemüht, auch zwischendurch während der Reise einmal flexibel andere Zeiten zu gewähren – allerdings kann er das nur, wenn das Schiff oder die Essenszeit nicht voll ausgelastet ist. Ein Umstand der insbesondere in der Hochsaison wenig wahrscheinlich sein wird.

Zwischendurch: Ab ins Havly-Café

Wer noch zwischen den Hauptmahlzeiten Hunger und Kapazitäten im Magen hat, dem sei das Havly Café empfohlen. Die umfangreiche Speisekarte bietet warme und kalte Speisen ebenso an, wie Suppen, Obst und Gebäck. Der Café-Clou ist, dass Vollpension-Gäste während der gesamten Öffnungszeit von 08 Uhr bis 22 Uhr, aus extra gekennzeichneten Speisen frei und unbegrenzt wählen können. Das inkludierte Angebot reicht vom belegten Brötchen, über Kuchengebäck, Torte, Obst, Suppen, Salaten über eine akzeptable Pizza bis hin zu einem exzellenten Burger.

Gold to know: Eine Prise Gold macht den exklusiven Unterschied

Vorweg: Gold hat seinen Preis – nicht nur als Edelmetall, sondern auch als „Bonus-Paket“ bei Havila. Knapp 500€ pro Person muss man bezahlen, wenn man die 12tägige Rundreise in goldenen Genüssen schwelgen möchte. Das klingt zunächst nicht ganz unerheblich und es stellte sich auch mir die Frage: Brauche ich das und was bekomme ich dafür überhaupt?

Neben den kulinarischen Extras im Hauptrestaurant bietet das Paket außerdem:

  • ein alkoholfreies Getränkepaket von 30 Einheiten(Getränken): Es ist dabei egal, ob ich eine Cola für umgerechnet ca. 5€ nehme, oder einen nicht alkoholischen Cocktail für 11€ – eine Einheit ist eine Einheit = jeweils ein Getränk
  • Zugang zum Havila Gold Snack in der Panorama-Lounge zwischen 16Uhr bis 18Uhr: Eine kleine Auswahl an Snacks, Gebäck und Obst wird hier täglich angeboten
  • Zwei Mal (Rundreise) speisen im Hildring Fine Dining in fünf erlesenen Gängen
  • Premium Café-Produkte (inkl. Café Latte, Kakao uvm.) an allen Café-Stationen
  • 20% Nachlass auf alle Havila-Brand-Produkte im Bordshop
  • Unbegrenzten Roomservice ohne zusätzliche Kosten
  • Willkommenspaket bei Ankunft auf der Kabine (Trinkflasche, Pin, Knabbereien, Getränk)

Hildring – feine Speisen in intimen Kreisen

Die Speisen aus den besten Zutaten Norwegens im Hildring Fine Dining kocht der Küchenchef persönlich und so gut schmecken sie auch. Bereits im Hauptrestaurant Havrand sind die Küchenkünste von früh bis spät beeindruckend – im Hildring setzt der Chef dem Ganzen noch sein besonderes Krönchen auf.

Das Ambiente ist ebenso gediegen, wie gemütlich und man kann hier ganz in Ruhe schlemmen – die passende Weinbegleitung wird selbstverständlich angeboten. Das Menü ist fest vorgegeben, wechselt aber alle paar Tage zwischen den Themen „Fleisch“ und „Fisch“ und ist gewiss etwas für Genießer – allerdings für Vegetarier kaum geeignet.

Auch ohne Gold-Paket kommt man in den Hildring-Genuss: Für 295 NOK Aufpreis pro Person, wenn man die Reise mit Vollpension gebucht hat. Reist man ohne Verpflegung, kostet das Menu 855NOK.
Tipp: Suiten-Gäste dürfen sich auch ihr Frühstück im Hildring servieren lassen und hier im kleinen Kreis in den Tag starten.

„Skal!“ – die Getränkevariationen

Grundsätzlich benötigt man kein Getränkepaket, da es stilles Trinkwasser, Kaffee und Tee kostenlos gibt: Zu den Mahlzeiten ebenso, wie im Café, an der Bar oder an den Café-Automaten.

Darüber hinaus kann man alle Getränke selbstverständlich einzeln erwerben. Diese kosten zwischen 5€ (Softdrinks, Saft, Flaschenwasser) und 12€ (Cocktails, Bier, Gin, Whiskey, Wein im Glas). Eine Flasche Wein kostet ab 56€.
Havila offeriert eine breite Auswahl an Getränkepaketen, weswegen man sich vor der Reise bereits überlegen sollte, was gut zu den eigenen Bedürfnissen passt.

Im Goldpaket ist bereits das kleine Paket mit 30 Einheiten an Nicht-Alkoholischen Getränken inklusive. Darüber hinaus kann man dieses Paket für 180€ auch einzeln kaufen. Für die Durstigeren gibt es außerdem das mittlere Paket mit 40 Einheiten für 225€ oder für 270€ das große Paket mit 50 Einheiten. Auswählen kann man beispielsweise zwischen frisch gepressten Säften zum Frühstück, Softdrinks im Café oder zu einer guten Auswahl an nicht alkoholischen Getränken in der Havblikk-Bar.

Wer Alkohol in Norwegen genießen möchte, muss verhältnismäßig tief in die Tasche greifen – auch bei den Alkohol-Getränkepaketen. Geboten wird dafür eine sehr umfangreiche Auswahl an namhaften Spirituosen – lediglich besonderer Champagner oder Rum kostet extra. Wichtig ist zu wissen, dass man mit dem Alkohol-Paket keine Anti-Alkoholischen Getränke bekommt – diese muß man extra kaufen und sind mit dem Paket nicht kompatibel. Insbesondere die umfangreichen Alkohol-Pakete werden sehr gut von den Reisenden angenommen, wie ich im Gespräch an Bord erfahren konnte. Die Preise sind wie folgt:

  • kleines Paket mit 50 Einheiten: 540€
  • mittleres Paket mit 70 Einheiten: 720€
  • XXL-Paket mit 100 Einheiten: 990€

Tipp: Im Gegensatz zu anderen Reedereien, müssen bei Havila nicht alle Reisenden einer Kabine jeweils ein gleiches Paket kaufen. Dies kann auch nur eine Person tun und die Getränke-Einheiten können untereinander beliebig aufgeteilt werden, was den Reisenden eine hohe Flexibilität bietet. Sind einmal alle Einheiten „weggetrunken“, kann man entweder jederzeit ein weiteres oder anderes Paket nachkaufen, bzw. jedes weitere Getränk einzeln erwerben.

SHIPS@SEA Résumé

Havila´s kulinarische Künste an Bord haben mich beeindruckt. Nicht nur das die Speisen von ausgesuchter Qualität sind, sie werden stets ansprechend angerichtet und sehr frisch zu Tisch gebracht. Die Speisekarte im Havrand bietet eine lange Reihe von Klassikern, die es immer während der Reise gibt, während alle paar Tage – je nach bereister Region – zusätzliche, lokale Spezialitäten angeboten werden. So gibt es neben den verschiedensten Fischsorten, unterschiedliche Rentiergerichte oder Salate und Suppen.

Ganz klar: Die Speisekarte ist nicht übermäßig international geprägt, sondern hat ihren Fokus auf Norwegen mit seinen lokalen Produzenten und Besonderheiten. So viel verschiedenes wird einem selten in so kurzer Zeit in so einer herausragenden Qualität geboten. Kein Wunder: Ich habe vieles ausprobiert, was ich mich sonst womöglich nicht getraut hätte – diese Küche macht einen eben neugierig!

Havila gelingt es auf beeindruckende Weise, die lokale Küche der Küsten an Bord ihrer Schiffe zu holen – mitreisende Einheimische an meinem Tisch waren von Angebot und Qualität durch die Bank begeistert. Kann es ein besseres Kompliment an die Küche geben? Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen…

Während die Portionen immer verhältnismäßig klein sind – ausgenommen das 3-Gänge-Dinner – kann stets beliebig nachbestellt werden. Dieser Umstand begünstigt zum einen, viele Speisen testen zu können und zum anderen gehen die Tellerchen (sie sind wirklich nicht groß) meist hübsch leer zurück. Essensmüll? Fehlanzeige!

Die ausgeschenkten Getränke an Bord passen zum übrigen Qualitätslevel und sind ebenso namhaft wie schmackhaft. Die Service-Crew ist dabei sehr herzlich und immer für ein Gespräch zu haben – man spürt, dass sie ihre Arbeit gerne machen und Gastgeber aus Überzeugung sind.

Ob, und wenn „ja“, sich welches Paket für einen lohnt, oder welches einem etwas wert ist, ist eine sehr individuelle Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Ich bin mit dem „Gold-Paket“ sehr gut gefahren und hatte beinahe Mühe, meine 30 Einheiten während der Kreuzfahrt wegzutrinken. Die zusätzlichen Extra´s am Morgen und am Abend habe ich umfangreich genutzt und haben meine Reise kulinarisch nochmals bereichert. Diese (leckeren) Erfahrungen möchte ich keinesfalls missen und würde immer wieder zu diesem Paket greifen.

Nicht so gut gefallen haben mir die fixen Essenszeiten: Persönlich habe ich kein großes Problem damit abends um 20:30Uhr zum Dinner zu gehen, aber dass ich dann auch erst spät um 09:30Uhr zum Frühstück gebeten werde und um 14Uhr zum Mittag, hat meine Bedürfnisse nicht ganz getroffen. Freilich: Es gibt auch andere Zeitfenster, doch diese sind – wen wundert es – sehr beliebt und waren schnell ausgebucht.

In jedem Falle sollte man sich bereits vor Reiseantritt überlegen, wie man dem „Timing-Thema“ begegnen möchte, dann hat man gewiss eine traumhafte Küstenkreuzfahrt in einem der schönsten Reiseländer der Welt.

Zu allen Eindrücken aus den Restaurants und dem Schiff gelangst Du hier.

Stand aller Informationen und Preise: März 2024. (Alle Angaben ohne Gewähr)

Anmerkung: Havila ändert ab April 2024 das Konzept in Hinblick auf „Havila Gold“ und passt die Menus an. Sobald nähere Informationen vorliegen, wird der Artikel upgedatet. Was bleibt: Die hervorragende Küche an Bord – das ist gewiss 😉

Offenlegung: Der Redakteur reiste auf eigene Rechnung mit freundlicher Unterstützung der Besatzung von Havila Polaris und der Agentur Husare.

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